Purple Schulz im feingemacht Interview

Vor einige Tagen durfte ich einen wahnsinnig tollen, authentischen und Mut machenden Menschen kennenlernen. Purple Schulz ist Sänger und Songwriter und wurde mit den Songs Sehnsucht und Verliebte Jungs zur Legende. Für Die runde Ecke habe ich zusammen mit Purple vor der Kamera gestanden und wir kamen ins Gespräch.

Sänger Purple Schulz mit Franziska Knabenreich beim WDR

Purple Schulz und ich beim Dreh für den WDR

Als ich sagte, dass ich Hundefriseurin bin holte er direkt sein Handy raus und zeigte mit Fotos seines Hundes Thaddäus, in den ich mich direkt verliebt habe. Ich freue mich, dass Purple Lust und Zeit für ein Interview hatte, denn wenn ich schon einmal die Möglichkeit habe Purple Schulz zu interviewen, kann ich mir das doch nicht entgehen lassen! Es ist ein wunderschönes Interview geworden, aber lest selbst…

1. Purple, warst du schon immer ein Hunde-Mensch?

„Als Kind kam ich nie über die Nager- und Vogelhaltung hinaus. Ich hatte zwei Goldhamster. Ein Hund kam in meiner Familie damals nicht in Frage, da ich mitten in der Kölner Innenstadt wohnte. Allerdings spielten Tiere in meinem Leben immer eine Rolle. Ich verschlang schon als Grundschüler Tierlexika und mein Plan war es eigentlich, Zoologe zu werden. Später interessierte ich mich noch mehr für die Paläontologie. Zu einem Studium ist es aber nie gekommen, da ich mich schon sehr früh der Musik verschrieben und die Schule etwas früher als geplant beendet hatte.“

2. Wo hast du Thaddäus her? Wie ist eure Geschichte?

Purple Schulz mit seinem Hund Thaddäus

Purple Schulz mit seinem Hund Thaddäus

„Thaddäus ist unser dritter Hund. Und eigentlich wollten wir gar keinen mehr. Ich kam mehr oder weniger zufällig zu ihm. Eine Freundin von mir hat ein Tierheim. Ich glaube sogar, dass sie die beste Tierheimleiterin der Welt ist, weil es ihr als Hundeflüsterin gelingt, die wildesten Bestien in lammfromme Schäfchen zu verwandeln. Sie ist eine sehr außergewöhnliche Frau, und die Tiere scheinen das zu spüren. Sie wird sogar von Greifvögeln, Mardern und allem möglichen Getier aus der freien Natur aufgesucht, wenn diese verletzt sind. Eines Tages hatte ich sie auf dem Rückweg von einem Konzert auf einen Kaffee in ihrem Tierheim im Spessart besucht. Ich wollte wirklich nur einen Kaffee mit ihr trinken. Die ihr ganz besonders ans Herz gewachsenen oder besonderen Aufmeerksamkeit bedürftigen Hunde und Katzen lebten außerdem in ihrem Haus. Und da rannte mir Thaddäus über den Weg. Wir waren sofort ein Herz und eine Seele als er auf meinen Schoß sprang und begann, mit mir zu schmusen. Es war eigentlich so, dass er mich ausgesucht hatte. Im Alter von etwa sechs Monaten wurde er mutterseelenallein am Waldrand gefunden. Ein halbes Jahr lang versuchte Moni, den Halter ausfindig zu machen, aber es meldete sich niemand. Das war schon sehr verwunderlich, weil dieser kleine Kerl bildhübsch ist und sich jeder sofort in ihn verliebt. So auch ich. Zuhause erzählte ich meiner Frau Eri von Thaddäus und schwärmte davon, was das für ein süßer Hund sei. Eri war alles andere als begeistert. Zum einen stand der Auszug unseres letzten Kindes vor der Tür und verhieß uns größtmögliche Unabhängigkeit, zum anderen sei mein Beruf überhaupt nicht dazu geeignet, einen Hund zu halten. Sie war völlig dagegen, weil ihr auch noch der Tod unserer letzten Hündin sehr nahe gegangen war, und das war schon 10 Jahre her. Da schickte ich ihr eine Mail mit einem Foto von Thaddäus, ohne sie darauf vorzubereiten. Sie öffnete die Mail und -Zack!- hatte sie Thaddäus auf ihrem Bildschirm. Da war es gleich um sie geschehen. Bei diesem Anblick konnte sie einfach nicht Nein sagen.“

3. Was findest du besonders toll an ihm und was nervt dich manchmal?

Purple Schulz, wie kannst du diesem Blick widerstehen

Purple Schulz, wie kannst du diesem Blick widerstehen

„Thaddäus ist unkompliziert. Du kannst ihn überallhin mitnehmen und merkst gar nicht, dass er dabei ist. Im Restaurant legt er sich unter den Tisch. Im Kino würde er sich unter deinen Sessel legen. Das Wichtigste ist für ihn nur, dass er dabei ist. Mit seiner Freundlichkeit erobert er alle Herzen im Sturm. Allerdings hat er ein Problem mit Kindern, die zu viel Remmidemmi machen. Wenn man ihnen das erklärt, und sie ihn erstmal ganz ruhig begrüßen und streicheln, legt sich das aber sofort und er kann stundenlang mit ihnen spielen und sich am Bauch kraulen lassen, bis es ihm zu blöd wird und er sich irgendwo einfach hinlegt. Ich glaube aber, dass jeder Hund so reagiert, wenn ihm irgendwas zu viel wird. Und er hat noch eine Eigenschaft: er ist ein großartiger Schauspieler, und setzt sein Talent wirklich gezielt ein, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Was ihm panische Angst macht, sind Feuerwerkskörper und Schüsse. Da ist er nicht mehr dazu zu bewegen, weiterzugehen und will sofort nach Hause. Darum bringe ich ihn an Silvester immer in mein Studio, weil die Räume dort schalldicht sind und er nichts von dem Geballer mitbekommt.“

4. Inspiriert dich Thaddäus bei deiner Musik?

„Zur Musik inspiriert er mich nicht. Da gibt es Möpse im Internet, die besser singen können. Er jault übrigens überhaupt nicht, auch nicht bei Vollmond.“

5. Du nimmst Thaddäus mit auf Tour, wie verkraftet es das Tourleben?

„Thaddäus liebt es, unterwegs zu sein und neue Eindrücke zu bekommen. Im Gegensatz zu unserer Norfolk-Terrier Hündin Lilli, die wir vorher hatten, machen  ihm weder die Lautstärke der Musik noch große Menschenansammlungen Angst, weil er immer sofort im Mittelpunkt steht und das genießt. Er würde sogar beim Konzert auf der Bühne bleiben. Allerdings hat er die Angewohnheit, sich dann immer auf die Pedale unter meinem Keyboard zu legen, und das behindert mich natürlich beim Klavierspielen 🙂 Darum ist er während des Konzerts entweder in der Garderobe, sitzt unter dem  Mischpult oder am Merchandise-Stand bei meiner Frau. Im Auto hat er seinen eigenen Platz mit seinem roten Badteppich. Darum kann ich auch keinen allergischen Musiker im Auto gebrauchen, der könnte noch so gut spielen. Wenn er nicht Bus-tauglich ist, hat er keine Chance. 🙂 .“

6. Was können wir von Hunden lernen?

süßer Hund

Der süße Thaddäus ist schon optisch wirklich etwas Besonderes

„Was wir von Hunden lernen können ist vor allem Empathie. Unsere Tiere waren immer sehr empathisch. Als die Tage unseres Meerschweinchen gezählt waren und es aufhörte, zu fressen, sprang unsere Katze Amy in den Käfig und machte es ihm vor. Das muss man einmal gesehen haben: eine Katze, die Salat isst, aus lauter Mitgefühl. Thaddäus bekommt es sogar mit, wenn meine Frau nach Hause kommt, und zwar lange, bevor ihr Auto vor der Türe steht. Und dabei spielt es noch nicht einmal eine Rolle, in welchem Auto sie kommt, es kann auch ein Leihwagen sein. Selbst, wenn sie noch rund 200 Meter von unserem Haus entfernt in unsere Straße einbiegt, beginnt er schon aufgeregt zu werden. Ob wir sowas allerdings jemals lernen werden, wage ich, zu bezweifeln. 🙂 “

Ich danke Purple für dieses tolle Interview und auch die netten Gespräche, die wir in Köln beim WDR bei dem Dreh für Die runde Ecke hatten. Wer Purple live sehen möchte, der kann sich Purple Schulz Tourdaten die Tourdaten holen. Oder ihr schaut einfach ab Ende August im WDR vorbei, wenn die Sendung Die runde Ecke läuft. Ich freue mich wirklich sehr, dass ich Purple mal kennenlernen durfte und hoffe auf ein baldiges Widersehen. Purple ist wirklich ne echt coole Socke 🙂

Zu guter Letzt möchte ich euch eines der neuern Lieder von Purple “ Ich hab Feuer gemacht“ empfehlen. Ich verneige mich vor Purple, der deutsche Musikgeschichte geschrieben hat und einfach so ist, wie er ist! Verliebte Jungs wird einfach mein absoluter Lieblingssong von ihm bleiben!

 

 

 

3 Kommentare

  1. Schönes Interview und ein toller Hund, den Purple da hat. Ich könnte glatt neidisch werden auf ihn (den Hund).

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