Viele Menschen haben Angst, dass ihr Job aufgrund von Digitalisierung oder Rationalisierung wegfällt. Viele Branchen setzen auf moderne Maschinen, statt auf Menschen. Nicht so in meinem Beruf – Hundefriseur. Ich bin total glücklich, dass ich in meinem Beruf diese Ängste nicht haben muss. Im Gegenteil, es gibt sogar noch zu wenig gut ausgebildete Hundefriseure.
1. Der Tiermarkt ist ein wachsender Markt
Der Hund ist neben der Katze, das Lieblingshaustier der Deutschen. Über zehn Millionen Hunde gibt es bereits in Deutschland. Die Anzahl der Haushalte mit zwei oder mehr Hunden wächst. Der Hund ist ein Familienmitglied geworden und wohnt zusammen mit uns unter einem Dach. Er ist aber viel mehr als nur ein Famlienmitglied. Er wird als Therapie- oder Assistenzhund , Such- oder Rettungshund, Blinden- oder Diabetiswarnhund , Polizei- oder Sicherheitshund, Schul- oder Vorlesehund etc. eingesetzt. Seine feine Nase und seine unglaublichen Fähigkeiten lassen ihn in immer mehr Bereichen zum Einsatz kommen. Aber viele alleinstehende Menschen sehen in ihrem Hund auch einen Partner- oder Kindersatz.
2. Neue Hybridrassen wie Goldendoodle erfreuen sich wachsender Beliebtheit
Seit einigen Jahren gibt es immer mehr Mischlingsrassen, sogenannte Hybridrassen. Sie heißen Goldendoodle, Labradoodle, Cockerpoo, Cavapoo, Maltipoo, Flatdoodle und co. Diese neuen Züchtungen haben allesamt eines gemeinsam: sie sind sehr pflegeintensiv, was die Besitzer schnell überfordern kann. Da der Stellenwert der Hunde immer mehr wächst, wollen die Besitzer natürlich für ihren Hund nur das Beste. Auch das Thema Fellpflege ist somit ein wichtiger Aspekt. Sie brauchen einen Hundefriseur, der ihren Hund art- und rassegerecht pflegt. Aber auch Vertrauen und Wohlfühlatmosphäre spielen bei den Hundebesitzern eine große Rolle.

Neue Züchtungen benötigen intensivere Fellpflege
3. Aufklärung über die richtige Fellpflege
Fellpflege ist nicht gleich Fellpflege. Während bei einigen Hundefriseuren die Fellpflege überwiegend darin besteht das Fell abzuscheren, ist Fellpflege in meinem Universum wesentlich breiter gefächert. Ich sehe mich auch ein Stück weit als Botschafterin und Aufklärerin zum Thema Fellpflege. Ich möchte das Wissen über die richtige und rassegerechte Fellpflege verbreiten. Daher habe ich diesem Thema auch ein ganzes Buch gewidmet. Viele Hundebesitzer sind sich unsicher, wie und auch mit welchen Tools sie ihren Hund am besten pflegen sollen. Es geistern so viele Mythen zum Thema Fellpflege herum, dass ich zusammen mit Diana Eichhorn von VOX hundkatzemaus einen ganzen TV Beitrag über die größten Mythen gedreht habe.

Diana Eichhorn von VOX hundkatzemaus zu Gast im feingemacht Hundesalon
4. Tierische Berufe sind im Kommen
Durch den wachsenden Stellenwert des Hundes und der Erweiterung seiner Einsatzmöglichkeit, gibt es auch immer mehr Berufe, die sich mit dem Thema Hund beschäftigen. Hundetrainer, Hundesitter, Hundepsychologe, Hundephysiotherapeut, Hundefriseur, Hundefachwirt, Assistenzhundetrainer, Tierarzt, Tierheilpraktiker etc. erfreuen sich an wachsender Beliebtheit. Dadurch trauen sich auch mehr Menschen tierische Berufe auszuüben. Erst vor ein paar Tagen hat mich eine Frau gefragt, ob man vom Beruf Hundefriseur auch wirklich leben kann. In den Köpfen vieler Leute wird der Beruf Hundefriseur mit Hausfrauendasein und Kellertätigkeit verbunden. Früher wurden Menschen belächelt, die Hunde hobbymäßig frisierten. Heute gehen Menschen bewusst aus ihrem sicheren Job raus und machen sich als Hundefriseur selbstständig. Die Nachfrage nach guten Hundefriseuren ist in der Tat sehr groß. und mit der großen Nachfrage steigen natürlich auch die Verdienstmöglichkeiten erheblich.

Der Beruf Hundefriseur ist kein anerkannter Ausbildungsberuf
5. Handwerk, dass nicht von Maschinen ersetzbar ist
Ein gut ausgebildeter Hundefriseur ist ein Handwerker. Er arbeitet mit seinen Händen, schneidet per Hand mit der Schere und trimmt auch per Hand. Die Schermaschine kommt bei guten Hundefriseuren nur noch selten zum Einsatz. Daher ist das Thema Digitalisierung und Wegrationalisierung bei der Kerntätigkeit in dieser Branche kein Thema. Das einzige Problem, was die Hundefriseurbranche hat, ist das Fehlen einer einheitlichen Ausbildung. Der Qualitäts- und Preisunterschied ist enorm bei Hundefriseuren. Immer wieder sagen mir Kunden, dass sie lieber mehr Geld für bessere Qualität bei mir ausgeben, als ihren Hund irgendwo für die Häfte des Geldes abscheren zu lassen. Jedoch erfordert auch eine gute Ausbildung eine Investition in Zeit, Geduld und eben auch Geld. Aber es zahlt sich aus, denn meine Kunden nehmen zum Teil sehr lange Anfahrten und höhere Preise in Kauf, weil sie verzweifelt auf der Suche nach einem guten Hundefriseur sind.
Fazit
Ich habe es nie bereut, mich als Hundefriseurin selbstständig gemacht zu haben. Die wachsende Tierbranche, die Qualität meiner Arbeit und das Konzept meines Hundesalons haben mir einen vollen Terminkalender beschert. Vor zehn Jahren hätte ich selbst nie gedacht, dass ich mal einen eigenen, erfolgreichen Hundesalon haben werde. Die Tierbranche wächst und ist zukunftssicher. Es gibt immer mehr Hunde und die tierischen Berufe erlangen einen immer höheren Stellenwert. Es ist ein solides und gutes Handwerk, dass mega Spaß macht. Man macht Hund und Mensch glücklich. Und es gibt flächenddeckend einfach zu wenig gute Hundefriseure, die ihr Handwerk verstehen.
Ich kann jeden nur ermutigen, seiner Berufung für einen tierischen Beruf nachzugehen und sich selbstständig zu machen. Und solltest Du Spaß am Thema Fellpflege haben, können wir dich gern dabei unterstützen, deinen eigenen Hundesalon zu eröffnen. Erste Informationen zum Thema findest du hier.