Qualzucht

Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos – von Sir Henry und anderen Möpsen

mein Mops Leo

mein Mops Leo

Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos, sagte einst Loriot. Und es gibt wohl keine andere Hunderasse die so sehr polarisiert wie der Mops. Von den Einen abgöttisch geliebt und von den Anderen gehasst. Entweder hört man „oh wie süüüüüüß“ oder „ganz schön hässlich, und dann dieses Röcheln“. Ich als Mopsbesitzerin kenne das, wobei ich sagen muss, dass mir mehr positive Reaktionen auf meinen Leo entgegenkommen als negative. Der Mops ist kein gewöhnlicher Hund. Er ist eine Mischung aus Frosch, Maus, Hund und Mensch. Er ist gefühlvoll, verspielt und hat viel Sinn für Humor. Nunja und

Frau Müller und Herr Schmidt, die wohl bekanntesten Möpse aus Frankfurt

Frau Müller und Herr Schmidt, die wohl bekanntesten Möpse aus Frankfurt

stur ist er auch, wenn er nicht will, dann will er nicht. Ein großes Manko hat er jedoch, der ringelschwänzige kleine Kamerad – die Atmung. Immerwieder wird der Mops in Zusammenhang mit dem Wort Qualzucht genannt, was ich voll und ganz richtig finde, wobei nicht jede Zucht diese Atemprobleme hat. Frau Müller und Herr Schmidt, die Möpse meiner Freundin Karola 🙂 (ist immer wieder ein Kalauer :-)), haben keine Atemprobleme. Mein Mops konnte jedoch vor seiner Operation nur sehr schwer atmen, da sein Gaumensegel zu lang war und seine Stimmband Taschen sich beim Einatmen aufgebläht haben, sodass nur ein winziges Loch zum atmen blieb. Ich bin daher sehr froh, dass ich mich für eine Gaumensegel Operation entschieden habe, auch wenn es ein großes Risiko war. Es gibt leider so viele unseriöse Züchter, denen schnell das Handwerk gelegt werden soll! Und Freunde, einen Hund auf einem Welpenmarkt im Ausland zu kaufen hilft auch nicht. Denn nur wenn niemand solch einen süßen, aber meist oft sehr kranken Welpen kauft, bricht dieser schmutzige Markt vielleicht eines Tages zusammen!

Aber wer nun glaubt, dass der Mops einen bestimmtes Klientel anspricht oder Mopsbesitzer alle gleich sind, der wird nun von mir eines Besseren belehrt 🙂 ! Denn Mopsbesitzer kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Klar gibt es schon sehr extrovertierte Mopsbesitzer, die ihren Möpsen merkwürdige Sachen anziehen oder ihren Mops gar wie ein Kind behandeln. Aber es geht ja heute auch nicht um den Mensch, sondern um den ringelschwänzigen kleinen Mops.

Der bekannteste Mopsfreund war wohl Loriot. Er schloss sich manchmal stundenlang mit einem oder mehreren Möpsen ein um deren Wesen zu studieren. Er hat auch gerne Sketche oder Zeichnungen von Möpsen gemacht. Von ihm stammt übrigens das Zitat in der Überschift 🙂 .

Was mich direkt zum nächsten Punkt bringt: der bekannteste Mops Deutschlands ist Sir Henry. Er ist Autor, Gastgeber und engagiert sich für den

Sir Henry und Frauchen Uschi Ackermann

Sir Henry und Frauchen Uschi Ackermann

Tierschutz. Zusammen mit seinem Frauchen Uschi Ackermann mischt Sir Henry die Hunde- und Mops-Szene ordentlich auf und bringt Schwung in die Bude. Er hat bereits eine riesige Produktpalette rausgebracht. Unter anderem Bücher, Servietten, Pflegeprodukte und sogar Mops-Gummibären, die ich leider verschmähen muss, da ich Vegetarierin bin und keine Gelatine esse. Sir Henry hat sogar eine eigene Facebook Seite.  Nun fragt sich bestimmt der ein oder andere Mops-Skeptiker, warum um Sir Henry so ein Wind gemacht wird, ist er doch auch nur ein Hund. Ich sag es euch: Uschi Ackermann nutzt ihre Prominenz und die ihres Hundes Sir Henry um Gutes zu tun. Sie sonnt sich nicht nur in der High Society Sonne sondern hilft und unterstützt Hunde in Not. So setzten die beiden sich für „Ein Herz für kranke Tiere e.V.“ in München ein, um hilfsbedürftigen Tieren zu helfen, deren Besitzer nicht genügend Geld für spezielle lebensrettende Operationen oder Behandlungen aufbringen können. Auch ein Tierheim in der Slowakei wird von Sir Henry und Uschi Ackermann finanziell und auch moralisch unterstützt. Am tollsten finde ich aber, dass sich die beiden für den Kampf gegen unseriöse Mops-Züchter einsetzen!

„Erst nachdem ein Münchner Fachtierarzt für Dermatologie Sir Henrys Krankheit erkannte, konnte ihm geholfen werden. Dieser lange Leidensweg könnte vielen Hunden und ihren Besitzern jedoch erspart bleiben, wenn rücksichtslosen Züchtern das Handwerk gelegt würde. Deshalb wagte Uschi Ackermann den entscheidenden Schritt und verklagte den Züchter von Mops Sir Henry.

… und schafft so einen Präzendenzfall. Damit wollte Sir Henrys Frauchen ein Zeichen setzen. Ein Zeichen gegen Züchter, die ihre Möpse nicht als Lebewesen, sondern als reine Gebärmaschinen sehen. Züchter, die schwere Erbkrankheiten, Schmerzen und Leiden bei den Tieren in Kauf nehmen, um allein ihre Profitgier zu befriedigen. Die Klage hatte Erfolg. Das Urteil (Aktenzeichen 8C160/07(15)) gegen den unseriösen Züchter gilt als Präzedenzfall, auf den sich seitdem auch andere Hundehalter berufen.“

Ich sage Daumen hoch für Uschi Ackermann und Sir Henry zum Image „wir sind zwar Promis aber tun mit diesem Status viel Gutes“ ! Vielleicht treffen Leo und ich ja eines Tages Sir Henry und Uschi mal persönlich, bis dahin sage ich feingemacht!

Eure Franzi von feingemacht

Fachlich, kritisch, streitbar – das neue DogTalking Magazin mischt die Hundeszene auf

Dogtalking Magazin

Dogtalking Magazin

Heute möchte ich euch kurz ein neues Hundemagazin vorstellen – die DogTalking. Erst seit kurzem auf dem Markt und schon provoziert dieses Magazin mit dem Artikel der aktuellen Ausgabe „Pfusch am Hund“. Ich sage dazu nur Daumen hoch. Allein das Cover provoziert mit einer Todesanzeige für einen Hund: „Der Hund – ca. 13.000 v.Chr. – 2050. Er wurde Opfer menschlicher Eitelkeit, übertriebenen Ehrgeiz und rücksichtsloser Profitgier.“ Johanna Esser, die Herausgeberin des Magazins, ist kein Fan von Weichspülerei sondern kommt schnell auf den Punkt und vertritt ganz klar die Meinung, dass der Mensch das Problem ist. Ich selbst habe einen Mops, der auch in der aktuellen Ausgabe der DogTalking thematisiert wird. Ich habe meinen Leo nicht von einem Züchter, sondern von einer Familie übernommen, die den kleinen, röchelnden und übergewichtigen

aktuelle Ausgabe der Dogtalking

aktuelle Ausgabe der Dogtalking

Mops verwahlosen haben lassen. Er war in einem echt üblen Zustand und ich habe mich diesem Tier angenommen. Zuchtbedingt hat er sehr schwer Luft bekommen, da sein Gaumensegel zu lang gezüchtet wurde und die Nase platt ist. Ich habe mich letztes Jahr für eine Gaumensegel OP entschieden und habe dies nicht bereut, da er heute viel besser Luft und hat an Lebensqualität gewonnen. Da ich also selbst einen „Qualzuchthund“ habe, sehe ich das Thema Qualzucht bei Hunden, genau wie die DogTalking, sehr kritisch. Man züchtet immer weiter und tut dem Hund damit kein Gefallen, aber Hauptsache die Bedürfnisse und die Wünsche des Menschen sind erfüllt. Wenn die Menschheit nicht so dumm und egoistisch wäre würde sie erkennen, dass Züchtungen wie Mops, Schäferhund, Englische Bulldogge oder gar Kreuzungen aus Pudel und Labrador kein Fortschritt für die Menschheit sind, sondern nur ein weiterer, trauriger Eintrag in das Höllenbuch der Menschheit ist. Der Mensch spielt Gott, ohne an das Tier zu denken. Die DogTalking ist jedem Hundebesitzer zu empfehlen, der sich ernsthaft mit seinem Hund auseinander setzen will. Interessante Themen wie Ernährung, Erziehung, Fellpflege, Knigge für Hundehalter und vieles mehr werden in diesem Magazin aufgegriffen. Da es noch ein recht junges Magazin ist, bekommt ihr es nicht überall, aber man kann sie ja abonnieren oder sich die Onlineausgabe runterladen. Schaut einfach mal auf der Seite der DogTalking vorbei! Vergesst die Dogs und die anderen weichgespülten Hunde- und Tiermagazine und schafft euch die DogTalking an. Liebe Grüße, eure Franzi feingemacht 🙂