Nina Ruge ist Journalistin, Moderatorin und Buchautorin. Sie ist attraktiv, sanft, sympathisch und professionell. Seit über 20 Jahren steht sie vor der Kamera und sie hat mich persönlich mit der Sendung „Leute heute“ beglückt, die ich super gern gesehen habe. Sie prägte den Satz „Alles wird gut!“, den Sie am Ende ihrer Sendungen sagte.
Wer hätte da gedacht, dass Nina Ruge ein Hundenarr ist? Und das ist sie wahrhaftig, denn schon auf meine Interviewanfrage antwortete mir Nina Ruge mit: „…ich bin ja so verschossen in meine beiden Hunde“. Ein klares Statement, was wohl nur Hundebesitzer verstehen können.
Mit ihren beiden Hunden Lupo (Entlebucher Sennenhund) und Vroni (Großer Schweizer Sennenhund) hat Nina Ruge ihr Glück gefunden. Sie hat sogar ein Buch über das Thema Hund geschrieben, Was fühlt mein Hund? Was denkt mein Hund? (Gräfe und Unzer Verlag) und wurde von Martin Rütter trainiert, was den Umgang mit Ihrem Hund Lupo angeht. In der Sendung über das Training mit Martin merkte man schon recht schnell, wie vernarrt Nina in ihren Hund Lupo ist. Auch in dem Buch „Prominent mit Hund“ werden Nina und ihre beiden Hunde vorgestellt, sympathisch, frech, ehrlich. Man hat das Gefühl, dass die beiden Hunde sie erden. Ich freue mich, dass sich Nina Zeit genommen hat um mir ein paar Fragen zu beantworten
Nina, Sie sind Kinderlos. Sind Ihre Hunde Lupo und Vroni vielleicht eine Art Kindersatz bzw. sehen Sie die beiden als Ihre Kinder an?
Kind und Hund – das sind zwei Welten. Die gehören fein säuberlich getrennt gehalten. Kind ist Mythos, Erbe, Liebe, das was „von uns übrig bleibt“. Hund ist Partner, Liebe, Lebenslehrer – aber ein Hundeleben ist ein Hundeleben. Und leider kurz…
Denken Sie manchmal, dass Ihre Liebe für Ihre Hunde verrückt ist?
Überhaupt nicht! Ich liebe Tiere, die Natur, das Leben. Dass nun Hunde über Jahrtausende gelernt haben, in ihren Genen das „Menschenlesen“ zu verankern, ist natürlich etwas Besonderes. Und dass wir allesamt jede Menge des Kuschelhormons Oxytocin ausschütten, wenn wir uns nur in Augen schauen – das tut uns wahnsinnig gut. Also: Meine Liebe zu den beiden Kleinen ist nicht verrückt, sondern höchstes Glück!
Wie haben Ihre Hunde Sie verändert?
Sie haben mich in meinem Lebensmotto auf’s Feinste geschult: „Wir! Leben! Jetzt!“
Martin Rütter hat Sie trainiert, wie schwierig ist so ein konsequentes Training?
Das wichtigste ist doch, die Mensch-Hund-Beziehung zu verstehen – dann ergibt sich das Training von selbst. Da ist Konsequenz wichtig, durchaus. Aber noch viel mehr, dass ich den beiden die Gewissheit geben kann: Sie können sich bei mir geborgen fühlen. Ich übernehme Verantwortung, nicht sie. Und ich respektiere ihre Persönlichkeiten… die sie haben, und wie!
Was mögen Sie an Ihren Hunden am meisten (Welche Charaktereigenschaft)?
Die ungefilterte Ehrlichkeit, Authentizität. Das haben sie durchaus mit kleinen Kindern gemeinsam. Ihre Sehnsucht nach dem Zusammensein, ihre Unbedingtheit – und ihr sympathischer Egoismus: Ich will Liebe, Aufmerksamkeit, ich will spielen – und fressen!
Was stört Sie an den beiden manchmal? Gibt es auch manchmal peinliche Momente mit den beiden?
Naja. Ich bin Fan einer angemessenen Pinkel-Etikette. Und wenn an einer dunkel getönten Straßenecke mal wieder der extreme Duftcocktail lockt, dann ist ihnen meine Pinkel-Etikette ziemlich wurscht. Was im Fall von dunkel getönten Pflanz-Vasen dann doch oberpeinlich ist…
Sie sind berufstätig mit zwei Hunden. Wie läuft Ihr Alltag ab?
Ich bin sehr häuslich geworden – das hätte ich vor zehn Jahren NIEMALS geträumt! Mich zieht es dermaßen nach Hause, dass ich alles dran setze, doch noch den letzten Flieger nach München zu kriegen… Also schaffe ich es sehr, sehr oft, mit den beiden im Park laufen, spielen, toben zu gehen. Und wenn ich es nicht schaffe: Wir haben eine wunderbare Haushälterin, die mindestens genauso verliebt ist wie ich…
Ich danke Nina Ruge für das Interview. Ich bin jetzt schon etwas beruhigt, dass Nina mit Ihren Hunden die gleichen peinlichen aber auch liebevollen Geschichten erlebt, wie ich 🙂 . Letztendlich ist jeder Hundebesitzer, egal ob prominent oder nicht, auf die gleiche Art und Weise in seinen Hund verliebt, wie wir alle. Und das macht diese Geschichten so schön. In diesem Sinne: Alles wird gut!
Schönes Interview. Danke. Die Frau spricht mir aus dem Herzen. Leider haben noch nicht so viele Menschen erkannt, auf welcher Stufe unsere Beziehungen zu Hunden wirklich läuft als Produkt einer gemeinsamen Evolution. Vielleicht würden manche ihre Haltung zu Hunden überdenken, wenn sie wüssten, wie untrennbar Hund und Mensch verbunden sind.